Die BAD - Geschichte

Von den „ Bäder zu Blumenstein „ ist erstmals in den Akten des Thuner Schultheissen 1592, sowie 1599 die Rede.

Peter Wenger erhielt 1611 die Erlaubnis ein Badhaus zu errichten und 1640 wurde dem Badwirt Hans Rohr das Weinschankrecht gewährt.Zu Anfang des 18. Jh. gehörte das „Bad“ dem Junker Joh. Ludwig Tillier ( 1668 – 1739 ) Landvogt zu Wangen, welcher 1722 Neubauten erstellte, bekundet im obligaten Farbfenster, das jetzt die Blumenstein – Kirche ziert.



Das grosse Badehaus mit 24 Schlafkammern, 8 Bäder zu 2 und einem zu 3 Wannen und dem Tanzsaal, baute 1770 Landmajor Müller von Amsoldingen. Vom gleichen Jahr an verfügte der Inselspittel hier dauernd über 8 Betten. Blumenstein Bad kam 1782 an Joh. Rudolf Frisching ( 1761 – 1838 ) auf Rümligen, sodann 1823 an seinen Schwiegersohn Friedrich von Wattenwyl.

Im letzten Viertel des 18. Jh. genoss Blumenstein das Wohlwollen des Berner Stadtarztes Daniel Langhans ( 1727 – 1813 ), der zuvor einige Zeit am Hofe Ludwigs XV gewirkt hatte. Der ausgezeichnete Ruf brachte entsprechend lebaften Besuch. Blumenstein galt als Gliederbad.
Die 4 gesammelten Quellen waren zuerst von Apotheker Karl Friedrich Morell, ebenso von Apotheker Fueter und 1851 von Ludwig von Fellenberg untersucht worden, mit einem Befund an kohlensaurem Kalk-, kohlen- und salzsaurem Magnesium , kohlensaurem Eisen und etwas schwefelsaurem Natrium. Für Trinkkuren diente herbeigebrachtes Gurnigel- und Weissenburger Wasser. Dem Badehaus gegenüber, oberhalb der Strasse, lag das alte Wirtschaftsgebäude mit der Gaststube, der Wirte- und der Gesindewohnung und den Stallungen. Dahinter befand sich der Stock mit Speisesaal, Küche und 13 Gästezimmer.

1874 brannte diese obere Häusergruppe ab, worauf das heutige Haupthaus entstand.

1899 konnten die Zimmer zum Pensionspreis von Fr. 3.50 bis 5.- angepriesen werden.

Um 1824 lobte man Badwirt Steinhauer’s gefällige Bedienung, reichlich und gesunde Nahrung. Auch Badwirt Stähli, seines Zeichens Grossrat und Kurarzt Dr.Howald, beide aus Thun, wurden gerühmt.
Viele Kurgäste entstammten hohen Ständen, so der franz. Gesannte August de Talleyrand (1813), der Dichter Mathisson, der Gerichtsschreiber Müller. Ein illustrer Besitzer war 1851 auch Frédéric Suchard, der Bruder des Schokoladenfabrikanten.

Es wurde noch bis ca. 1980 hier gebadet.


Familientradition 1924 - 2014

Nach mehrmaligem Wirtewechsel um die Jahrhundertwende, erwarben Walter (1896) und Klara (1890) Pfäffli – Feldmann, von Affoltern im Emmenthal herkommend, das „ BAD und KURHAUS BLUMENSTEIN „ im Jahre 1924.
Sie hatten zwei Töchter: Margrith ( 1925) und Käthi (1929). Nach dem frühen Tod 1944 von Badwirt Walter Pfäffli, führte die Mutter Klara den Betrieb weiter, bis Tochter Margrith mit ihrem Mann Hans Wenger (1921) das „BAD“ nach dem Tod der Mutter 1953 übernahmen. Die Eheleute wurden vier Kinder geschenkt: Annerös (1949), Walter (1952), Maya (1956), und Kathrin (1961).
1967 wurde im ehm. Kurpark, zwischen Kapelle und Tanzsaal, ein Campingplatz eingerichtet.
1985 zogen die Eltern Wenger-Pfäffli ins Stöckli und übergaben den Gastbetrieb ihrem Sohn Walter und dessen Frau Käthy Wenger-Meier (1955).
1994 verstarb der Badwirt der 2. Generation und nur zwei Jahre später, 1996, auch sein Nachfolger Walter.
Im gleichen Jahr, 1996, brannte der 220 Jahre alte Tanzsaal kurz vor einer Theatervorführung des Jodlerclub’s nieder.
Seither führt die Badwirtin der 3. Generation Käthy, mit teilweiser Unterstützung ihrer Söhnen Martin (1981), Michael (1983) und Mathias(1987), die Betriebe Gasthof und Camping.
Am 2.September 2013 musste Käthy den Gastrobetrieb wegen gesundheitlichen Problemen schliessen. Im Januar 2014 verstarb Katharina Wenger in Folge der schweren Krankheit.
Der Campingplatz wird seither durch die Söhne weitergeführt.