Das
grosse Badehaus mit 24 Schlafkammern, 8 Bäder zu 2 und einem zu 3
Wannen und dem Tanzsaal, baute 1770 Landmajor Müller von Amsoldingen.
Vom gleichen Jahr an verfügte der Inselspittel hier dauernd über 8
Betten. Blumenstein Bad kam 1782 an Joh. Rudolf Frisching ( 1761 – 1838 )
auf Rümligen, sodann 1823 an seinen Schwiegersohn Friedrich von
Wattenwyl.
Im letzten Viertel des 18. Jh. genoss Blumenstein das
Wohlwollen des Berner Stadtarztes Daniel Langhans ( 1727 – 1813 ), der
zuvor einige Zeit am Hofe Ludwigs XV gewirkt hatte. Der ausgezeichnete
Ruf brachte entsprechend lebaften Besuch. Blumenstein galt als
Gliederbad.
Die 4 gesammelten Quellen waren zuerst von Apotheker
Karl Friedrich Morell, ebenso von Apotheker Fueter und 1851 von Ludwig
von Fellenberg untersucht worden, mit einem Befund an kohlensaurem
Kalk-, kohlen- und salzsaurem Magnesium , kohlensaurem Eisen und etwas
schwefelsaurem Natrium. Für Trinkkuren diente herbeigebrachtes Gurnigel-
und Weissenburger Wasser. Dem Badehaus gegenüber, oberhalb der Strasse,
lag das alte Wirtschaftsgebäude mit der Gaststube, der Wirte- und der
Gesindewohnung und den Stallungen. Dahinter befand sich der Stock mit
Speisesaal, Küche und 13 Gästezimmer.
1874 brannte diese obere Häusergruppe ab, worauf das heutige Haupthaus entstand.
1899 konnten die Zimmer zum Pensionspreis von Fr. 3.50 bis 5.- angepriesen werden.
Um
1824 lobte man Badwirt Steinhauer’s gefällige Bedienung, reichlich und
gesunde Nahrung. Auch Badwirt Stähli, seines Zeichens Grossrat und
Kurarzt Dr.Howald, beide aus Thun, wurden gerühmt.
Viele Kurgäste
entstammten hohen Ständen, so der franz. Gesannte August de Talleyrand
(1813), der Dichter Mathisson, der Gerichtsschreiber Müller. Ein
illustrer Besitzer war 1851 auch Frédéric Suchard, der Bruder des
Schokoladenfabrikanten.
Es wurde noch bis ca. 1980 hier gebadet.